Geschichte des Wasserkraftstandortes "Achsenschmiede" im Kreuztal
Die neue Marmormühle wurde auf der südlichen Seite der Bode gegenüber der (alten Marmormühle) errichtet. Ein bereits 1767 an dieser Stelle befindliches Grabensystem wurde ausgebaut. Die Nutzung der Wasserkraft an diesem Standort existiert also bedeutend länger. Ein Wasserrad diente zum Antrieb des Mühlwerkes. In der alten Zeichnung von 1767 ist aber auch von einer Eisenschneidmaschine die Rede.
In der Wasserrechtsurkunde genehmigte der Herzog von Braunschweig den Ausbau des vorhandenen Grabens zur neuen Marmormühle. Aber auch damals schon war der Betrieb kein einträgliches Geschäft. In den Folgejahren findet man im Archiv häufige Bitten des Müllers, die Pacht zu erlassen, da das Jahr mal wieder nicht zu gut lief.
In den Folgejahren wechselte die Mühle häufig den Besitzer, wurde als Blankschmiede (Waffenschmiede ?) oder auch wie der heutige Name lautet als Achsenschmiede betrieben. Mit der aufkommenden Elektrifizierung Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte der Einbau von zwei Turbinen zur Stromerzeugung. Der alte Name jedoch blieb. Die heutige Achsenschmiede im Kreuztal.
Mit Errichtung der Talsperren des Rappodewerkes wurde die Wassermenge geringer (ein großer Teil des Bodewassers wird ja durch den Überleitungsstollen in die Rappodetalsperre geleitet) und der Niedergang der Wasserkraftnutzung in diesem Bodeabschnitt begann. Viele Kraftwerke wurden stillgelegt und dem Verfall preisgegeben. Durch das Engagement des damaligen Bürgermeisters Herr Rolf Müller wurde ab 1992 das Industriedenkmal gerettet. Nur eine weitere Nutzung der Wasserkraft konnte der Weg zum Erhalt der Achsenschmiede sein. Unterstützt durch zahlreiche Mitstreiter gelang der Kraftakt, den Verfall aufzuhalten.
Veröffentlichung der Urkunden mit freundlicher Genehmigung des Landesarchives Niedersachen aus Wolfenbüttel
historische Technik zum Anfassen aus anderen stillgelegten Wasserkraftwerken